Ludwig Geißler (1872-1953)
Porträt von Reinhold Ewald, 1912
Generationen von Schülerinnen und Schülern haben die Ludwig-Geißler-Schule in der Hanauer Akademiestraße besucht. Die gewerblich-technische berufsbildende Schule in Trägerschaft des Schulzweckverbands Hanau und Main-Kinzig-Kreis führt seit 1961 diesen Namen. Aber wer war Ludwig Geißler? Über seine Vita gibt die Homepage der Schule profund Auskunft:
„Ludwig Geißler wurde am 7. Februar 1872 in Schillingstadt in Baden geboren. Er bestand 1891 die erste Lehrerprüfung in Karlsruhe und ließ sich dann an der Gewerbelehrer-Bildungsanstalt der Technischen Hochschule in Karlsruhe in den Jahren 1891 bis 1896 zum Gewerbelehrer ausbilden.
Nach weiteren zehn Jahren der Lehr- und Wandertätigkeit als Architekt, als Bauführer und auch als Lehrer am Technikum Hildburghausen übernahm er mit 34 Jahren im Jahre 1906 die Leitung der damaligen Gewerblichen Fortbildungsschule in Hanau. Aus der Gewerblichen Fortbildungsschule wurde in der Weimarer Republik die Gewerbliche Berufsschule. Ludwig Geißler blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1934 Leiter dieser Schule.
Fast sechzigjährig wird Geißler 1930 nebenamtlicher Dozent am ersten „Staatlichen berufspädagogischen Institut“ in Frankfurt am Main. An diesem Institut wurden Gewerbelehrer ausgebildet.
In dieser Zeit begann eine fruchtbare Zusammenarbeit mit R. Botsch. und J. Wissing. Diese Zusammenarbeit führte zu einer Vielzahl von Veröffentlichungen für die Hand des Berufsschullehrers und des Berufsschülers. Sie nannten ihre Schriftenreihe „Frankfurter Methodik des werkkundlichen Unterrichts in gewerblichen Berufsschulen“.
Die „Frankfurter Methodik“ fand in Fachkreisen große Beachtung und beeinflusste die Lehrmethoden in der Berufsschule in unserem Jahrhundert wesentlich. Der ehemalige Schüler und spätere Mitarbeiter Ludwig Geißlers, Prof. Dr. Jürgen Wissing aus Essen, machte den Vorschlag, die Gewerbliche Berufsschule in Ludwig-Geißler-Schule umzubenennen.
In Anerkennung der Verdienste Ludwig Geißlers als langjähriger Schulleiter, vor allem aber seiner Leistungen, die er für den Berufsschulunterricht erbracht hat, folgte der Schulträger 1961 diesem Vorschlag.
Sein Leitspruch „Der Weg, wie man zum Wissen kommt, ist wichtiger als das Wissen selbst“ ist heute aktueller denn je.“
Geißler starb 82-jährig am 19. Oktober 1953 in Hanau und wurde auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. Sein Grab ist erhalten, ebenso eine Büste und ein Ölporträt von ihm in Privatbesitz, das Reinhold Ewald 1912 in Öl gemalt hat.