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Ort des Alt-Hanauer Schandpfahls

Altstädter Markt

Letzte Woche stellten wir an dieser Stelle die „Hanauer Elle“ vor. Neben ihr, dem Pranger und dem Gerechtigkeitsbrunnen wurde der Schandpfahl als Zeuge des mittelalterlichen Rechtslebens auf dem Altstädter Markt genannt. Uns erreichten daraufhin Anfragen, wo dieser denn genau gestanden haben soll. Die Frage wird gerne mit einer Fotografie des die Stelle markierenden Sandsteinquaders im Pflaster aufgelöst. Er hat sich glücklicherweise über all die Jahrhundert erhalten.

Der Schandpfahl mit „schwarzer Bank“ ist in Zusammenhang mit dem Pranger am Altstädter Rathaus zu sehen. Hier wurden schwerer Diebstahl, Feld- und Forstfrevel, Verstöße gegen den Fisch- und Wildbann, Ehebruch und Gotteslästerung geahndet – bis 1806. Von dem Ort wurden auch Todesurteile verkündet, die am Hochgericht / Hanauer Galgen in der Gemarkung Kesselstadt vollstreckt wurden.

Die Bezeichnung „Am Hochgericht“ lebt heute noch als Flurname und in der dortigen Freizeitanlage weiter. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Richtstätte samt Schafott in die Lehrhöfer Heide verlegt (siehe Objekt der Woche 15).

 

SchandpfahlAbbildung: Marke für den Schandpfahl auf dem Altstädter Markt 2021
(© Fachbereich Kultur der Stadt Hanau, Martin Hoppe)