Obertor Mittelbuchen
Obertor und Untertor – diese Bezeichnungen finden sich oft in mittelalterlichen Dörfern und Städten als Teil der Befestigung. In Mittelbuchen existiert noch ein besonders schönes Exemplar des „oberen Tors“ Richtung Norden. Seit 1998 ist hier das örtliche Heimatmuseum untergebracht. Der Heimat- und Geschichtsverein Mittelbuchen feiert am heutigen Pfingstmontag die Eröffnung vor 25 Jahren nach.
Erstmals erwähnt wird das Tor im Jahre 1485. Das Fachwerkgeschoss über der Durchfahrt wurde in Napoleonischer Zeit 1814 errichtet. Es sollte als Gefängnis der französischen Besatzung dienen. Zwischen dem Tor und dem Turm wurde 1828 ein eingeschossiges Haus für den Schweinehirten gebaut. Der nebenan stehende Turm wird deshalb auch als "Säuturm" genannt. Bis 1982 wurde das Gebäude als Wohnhaus genutzt und stand dann leer.
Unter Federführung des Heimat- und Geschichtsvereins Mittelbuchen e.V. konnte das Gebäudeensemble ab 1991 fachmännisch restauriert und 1998 als Museum eröffnet werden. Es zeigt neben archäologischen Funden aus der Römerzeit (hier lief einst der nordmainische Limes entlang) heimatgeschichtliche Objekte bis hin zur Sammelbüchse für die Errichtung des Bismarckturms in Wilhelmsbad, siehe Objekt der Woche #79.