Rosenbrunnen
Heute sind wir froh, dass wir sie haben: Vor 35 Jahren wurde die Rosenstraße zur Fußgängerzone umgewidmet. Kaum vorstellbar, wie sich dort bis 1988 Autos durchgeschlängelt haben sollen. Mit der Transformation wurde ein deutliches Plus an Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erreicht.
Den Namen hat die Straße vom Haus Nr. 1 „Zur Rose“, das bis zu den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg an der Ecke Nürnberger Straße stand. Der aus Antwerpen stammende Juwelier und Goldschmied Daniel de Hase hatte es um 1600 erbaut. Er war seit 1601 Ratsherr und einer der Höchstbesteuerten der Neustadt. Die leider dieses Jahr verstorbene Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff hat ihm das Hörspiel „Hanauer Juwelen“ gewidmet, das 2017 mit dem Hessischen Rundfunk in Hanau uraufgeführt wurde. In der Abteilung „Neustadt Hanau“ im Schloss Philippsruhe wird es ab Sommer 2024 dauerhaft zu hören sein.
Viele der Innenstadtstraßen sind nach Häusern aus der Zeit der Gründung von Neuhanau bezeichnet: Paradiesgasse (Zum Paradies), Kölnische Straße (Zur Stadt Köln) oder Hirschgasse (Zum Hirschen, eine Gaststätte) etc.
Der Rose zu Ehren wurde 1992 in Höhe Ecke Langstraße ein Rosenbrunnen errichtet. Bildhauer Hagen F. Häuser (1943–2017) setzte eine stilisierte Edelblüte aus Bronze auf einen roten Granitblock, der im Sommer durch kleine Fontänen Wasser führt. Das Kunstwerk wurde mit Hilfe der Stiftung der Sparkasse Hanau finanziert.
Vor dem Café Schien steht seit 2016 das „Dornröschen“ von Annegret Kon und Dietrich Heller / Bremen unter Patenschaft von Familie Lucas aus Hanau. Die Figur ist Teil des Märchenpfades, der sich mit elf Skulpturen vom Schlossgarten bis zur Französischen Allee zieht. Wo sonst in der Innenstadt hätte das Dornröschen seinen Platz finden sollen, als in der Rosenstraße…?