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porträtkopf August Bock

Im Wintergarten der ersten Etage des Museums Großauheim ist seit kurzem ein Bildnis des gebürtigen Großauheimer Silberschmieds und Lehrers der Hanauer Zeichenakademie August Bock (1879-1968) zu sehen. Das Porträt stammt aus der Hand von niemand geringerem als August Bock selbst.

Ausgebildet 1893-1896 an der Königlichen Zeichenakademie und bei der Silberwarenfabrik J. D. Schleissner Söhne in Hanau ging August Bock in Heilbronn, Hamburg und Berlin bei Vollgold, der Hofgoldschmiede Kaiser Wilhelms II., in die Lehre. 1905 wurde er als Dozent an die Hanauer Zeichenakademie berufen, wo er unter Direktor Hugo Leven die Klasse für Silberschmieden, Hammerarbeit und Montieren leitete. 1921 wurde er zum Professor ernannt.

Der Meister der sogenannten Hammerarbeit schuf Porträtplastik und zahlreiches Tafelgerät in feinster Schmiedearbeit und nahm an internationalen Ausstellungen in Turin, Berlin, Brüssel, Düsseldorf und München teil. Sein virtuoses Können zeigt sich insbesondere in Porträtköpfen, die er aus einem Stück Silber- oder Kupferblech allein mit dem Hammer aufzog. 1942 wurde ihm der Goldene Ehrenring der Gesellschaft für Goldschmiedekunst verliehen.

August Bock unterrichtete bis 1950 an der Hanauer Zeichenakademie und prägte zahlreiche Schüler, wie die später am Bauhaus tätigen Christian Dell (1893-1974) und Wilhelm Wagenfeld (1900-1990), sowie in der Nachkriegszeit Peter Raacke (1928-2022). Er starb am 17. März 1968 und wurde auf dem Hanauer Hauptfriedhof beigesetzt.

Das Museum Großauheim hat samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

 

140 Bueste August BockAbbildung: Büste August Bock
(© Fachbereich Kultur der Stadt Hanau, Aufnahme: Martin Hoppe)