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Uhrwerk der Wallonisch-Niederländischen Kirche

16./17. Jh.

Es steht im Eingangsbereich des Hanauer Rathauses, im Neubau, ein großes eisernes „Ungetüm“: Das alte Uhrwerk der Wallonisch-Niederländischen Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die von calvinistischen Glaubensflüchtlingen erbaut wurde. Das schmiedeeiserne Meisterwerk mit zwei Messingglocken kam ursprünglich aus dem Steinheimer Tor aus der Neustadtbefestigung und wurde am 11. November 1611 im ehemaligen gemeinsamen Turm der Doppelkirche montiert. Die Waaghemmung ist 1742 auf die zeitgemäßere Pendelregulierung umgestellt worden.

1899 hatte das Uhrwerk ausgedient und wurde vom Konsistorium dem Hanauer Geschichtsverein für sein Museum im Altstädter Rathaus überwiesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte es aus den Trümmern geborgen werden. 1990 restaurierte Gerhard Conrads, Uhrmachermeister aus Aachen. 1999 wurde es erneut überholt und im Hanauer Stadtladen aufgestellt. Die Gewichte im Keller werden mit Tauen durch Schlitze im Fußboden verbunden. Eine weitere Restaurierung erfolgte 2018 durch John-Ernst Ludwig.

Wenn wir dieses Jahr 425 Jahre Neustadt Hanau und Wallonisch-Niederländische Kirche feiern, ist das Uhrwerk eines der ganz wenigen historischen und besonderen Zeugnisse, das die Zeitläufte überdauert hat.

 

Uhrwerk StadtladenAbbildung: Uhrwerk der Wallonisch-Niederländischen Kirche 2022
(© Fachbereich Kultur der Stadt Hanau, Martin Hoppe)