Louis Appia (1818-1898)
Bronzebüste von David Appia 2018
Magistrat der Stadt Hanau
Er ist wohl einer der weltweit geachteten, aber in seiner Geburtsstadt bisher wenig bekannten Hanauer – auch wenn es eine Louis Appia-Straße an der Rosenau und seit 2019 ein Louis Appia Rot-Kreuz-Forum an der Lamboystraße gibt. Louis Paul Amédée Appia wurde am 13. Oktober 1818 in Hanau als Sohn des wallonischen Pfarrers Paul Joseph Appia und Caroline Develey geboren. Das Paar kam 1811 ursprünglich aus dem Piemont nach Hanau. Nach dem Abitur in Genf studierte Appia Medizin in Heidelberg und gründete später die Augenklinik in Frankfurt; sie besteht bis heute als Teil des Uniklinikums.
Besondere Verdienste hat er in der Militärmedizin, sicher unter dem Eindruck seiner Familie zur Schlacht bei Hanau 1813, aber insbesondere durch Einsätze als Arzt / Chirurg auf europäischen Kriegsschauplätzen. 1863 wurde Appia in Genf Mitglied im „Komitee der Fünf“, aus dem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hervorging. Auf seine Anregung geht das Rote Kreuz auf weißer Armbinde zurück. Appia starb am 1. März 1898 in Genf. Seit 1860 war er korrespondierendes Mitglied der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu Hanau, gegründet 1808 e.V., wie übrigens auch Henri Dunant, der bekannteste Gründer des Roten Kreuzes.
Die Bronzebüste wurde 2018 anlässlich des 200. Geburtstages von seinem Urenkel David Appia / Paris geschaffen und von der Stadt Hanau und dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Hanau angekauft. Sie ist im Flur des Oberbürgermeisterbüros im Hanauer Rathaus zu sehen.