1234
1234 wird die Burg Hanau (Hagenove) erstmals urkundlich erwähnt – vor 790 Jahren. Das Gemäuer hat sich über die Zeitläufe ständig verändert. Die größte Umbauphase erfolgte wohl unter Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, der hier geboren wurde, aber auch das Schloss zur veritablen Residenz „attraktivierte“, ehe er 1612 starb.
Um 1830 wurde der Gebäudekomplex unter Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel (leider) niedergelegt, weil er den fortgeschrittenen Ansprüchen der Herrschaften nicht mehr genügte. Davor war schon das neue Stadtschloss entstanden, von dem nur das Regierungsgebäude mit Wasserturm und der Marstall die Bombardements im Zweiten Weltkrieg weitgehend überstanden und wieder aufgebaut wurden. Weitere Gebäudeteile mussten für den heutigen Congress Park Hanau und die Karl-Rehbein-Schule weichen.
Einen schönen Blick auf die ursprüngliche Schlossanlage um 1600, teilweise in Fachwerkbauweise, zeigt der Stich aus Meisners Schatzkästlein. Die allegorischen Beibilder und Texte waren üblich, auch wenn sie kaum in Zusammenhang mit den Orten stehen. Zu sehen ist ein bärtiger Mann mit zwei Buben, der in seiner rechten Hand ein schwebendes Buch mit der Aufschrift Deus est omnia (Gott ist alles) und in seiner Linken eine an einer zerspringenden Kette befestigte geflügelte Kugel zeigt. Symbol für das Glück, das sich nicht anketten lässt, sondern flüchtig ist.
Der Text lautet: „Wenn sich das Glück von mir gekehrt, so hatt mich Gott und Kunst ernehrt. Du edle Jugent lerne Kunst, so wirt dirs bringen Nutz und Gunst“. Damals wie heute schadet/e kulturelle Bildung also nicht …