Ñyāṇaponika Mahāthera
Im Hanauer Stadtgebiet informieren sog. „grüne Tafeln“ über bedeutende Gebäude und Persönlichkeiten.
Seit einigen Tagen erinnert eine solche an den ehrwürdigen buddhistischen Lehrer, Übersetzer und Autor, der am 21. Juli 1901 als Siegmund Feniger in der Nürnberger Straße 39 geboren wurde und am 19. Oktober 1994 in der Forest Hermitage, Kandy / Sri Lanka verstarb.
Hier der Tafeltext:
Sohn des jüdischen Kaufmannspaares Isaak und Scheindel Feniger, geb. Fränkel. 1916 Mittlere Reife in Königshütte / Schlesien, danach Buchhändlerlehre in Kattowitz, 1920 in Leipzig und München. 1922 Übersiedlung nach Berlin, dort erste Kontakte zu Buddhisten, bis 1932 Mitarbeit in der Buddhistischen Gemeinde Königsberg.
1932 im „Zentralausschuss der deutschen Juden für Hilfe und Aufbau“ Berlin, verhalf jüdischen Freunden zur Flucht. 1935 Auswanderung mit seiner Mutter über Österreich nach Ceylon. 1936 Eintritt in den buddhistischen Mönchsorden von Ñyāṇatiloka als Novize. 1937 Weihe zum vollordinierten Bhikkhu (buddhistischer Mönch) mit Namen Ñyāṇaponika („zur Erkenntnis geneigt“). 1939 nach Beginn des Zweiten Weltkriegs Internierung von den Briten als „feindlicher Ausländer“, Pali- und Sanskrit-Studien.
1946 Rückkehr nach Ceylon, 1952 Übersiedlung in die Forest Hermitage in Kandy. 1954/56 Teilnahme am 6. Buddhistischen Konzil in Rangun / Burma. 1958-1984 Leiter, Herausgeber, zuletzt Präsident der Buddhist Publication Society. 1987 Ehrendoktorwürde der Buddhist and Pali University of Sri Lanka.
Gilt als führende Gestalt für die Erneuerung des Buddhismus in Asien, insbesondere in Sri Lanka, wo ihm größte Wertschätzung entgegengebracht wird.