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Gedenktafel für Emma Knebel

Klinikum Hanau

Gestiftet vom Zonta-Club Hanau 2014

Emma Knebel hat in Hanau wohl die meisten Kinderschreie zu hören bekommen: im Positiven, denn sie war Hebamme.

Knebel, am 15. Juli 1896 in Wingershardt / Koblenz geboren – vor 125 Jahren, kam nach dem Ersten Weltkrieg mit ihrem Mann Heinrich, einem Deutsch-Amerikaner, der als Besatzungssoldat in seiner alten Heimat stationiert war, in die Brüder-Grimm-Stadt. Das Paar hatte drei Kinder. Ihre Schwiegermutter Charlotte praktizierte hier seit 1903 als Geburtshelferin. Der Beruf faszinierte Knebel so sehr, dass sie von 1927-1929 eine Ausbildung in der „Hebammenkunst und Säuglingspflege“ an der Staatlichen Lehranstalt der Universitätsklinik Marburg absolvierte. 1929 übernahm sie die Praxis ihrer Schwiegermutter in Hanau, die sie freiberuflich auch für die Umlandgemeinden führte. 1961 wechselte Knebel in eine Festanstellung an das Stadtkrankenhaus und war zudem für das St. Vinzenz-Krankenhaus tätig. Im Alter von 73 Jahren ging sie in den Ruhestand.

Tag und Nacht, werktags wie feiertags, war die beliebte und tüchtige Hebamme zur Stelle, neuen Erdenbürgerinnen und Erdenbürgern den Weg in das Leben zu erleichtern sowie Eltern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Besonders in den Notzeiten der Kriegs- und Nachkriegsjahre leistete sie verdienstvolle Arbeit. Für Emma Knebel gab es nie einen Unterschied zwischen arm und reich: alle, die Hilfe und Unterstützung brauchten, konnten sicher gehen, bei „Mutter Knebel“ in guten Händen zu sein. In ihrem Berufsleben half sie mehr als 9.500 Kindern auf die Welt.

Emma Knebel starb am 4. Dezember 1988 und wurde auf dem Hanauer Hauptfriedhof beigesetzt. Am Klinikum Hanau wurde 2014 ein „Emma-Knebel-Platz“ mit Gedenktafel eingeweiht. Mit ihrer Würdigung wird dem gesamten Berufsstand der Hebamme hohe Wertschätzung für deren tägliche, wichtige und engagierte Arbeit entgegengebracht.

 

image001Foto: Emma Knebel, 1896-1988
(© Medienzentrum Hanau / Bildarchiv)