Wappen von Hanau-Münzenberg
Altstädter Rathaus / Gerechtigkeitsbrunnen
Heute erinnern wir an eine Begebenheit, die 465 Jahre zurückliegt. Lassen wir den Altmeister der Hanauer Geschichtsforschung, Ernst Julius Zimmermann sprechen, der in seinem Opus „Hanau Stadt und Land“ von 1903 ausführt:
„Graf Philipp III. von Hanau-Münzenberg hatte im Jahre 1556 durch Kaiser Karl V. die Anwartschaft auf die Reichslehen, wie auf Namen, Schild und Helm der Grafen von Rieneck erhalten, wofür er 2.756,5 Gulden zahlen musste. Die Grafen von Hanau-Münzenberg nahmen nunmehr Rieneck in Titel und Wappen auf und nannten sich bis zum Aussterben ihres Hauses 1642 ´Grafen zu Hanau und Rieneck, Herren zu Münzenberg´. Das Hanauische Wappen gestaltete sich nun wie folgt: Die Vierteilung des Schildes (gespalten und geteilt) wird beibehalten; an die Stelle von Münzenberg (links oben und rechts unten) wird Rieneck gesetzt (fünf rote Balken in goldenem Feld), während Münzenberg (Rot und Gold quergeteilt) als Mittelschild aufgelegt wird.“
Die beiden Abbildungen mögen den Wechsel verdeutlichen: Eine Spolie am Altstädter Rathaus vor 1538 (das von Hanau und Münzenberg quadrierte gräfliche Wappen) und am Gerechtigkeitsbrunnen von 1611 (links das von Hanau und Rieneck quadrierte gräfliche Wappen, rechts das der Altstadt Hanau mit halben Sparren und steigendem Löwen).
Noch heute sind die Hanauer Stadtfarben Rot-Gold, nicht wie manche meinen Rot-Gelb. Die roten Sparren der Altstadt rühren noch aus früherer Zeit. Die höchstmögliche heraldische Farbe ist Silber-Gold, die Farben des Papstes bzw. Vatikanstaates.