Wilhelmine Karoline von Hessen-Kassel (1747-1820)
Unbekannter Maler, um 1770, Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe / Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V.
1820, vor zweihundert Jahren, verstarb die Hessische Kurfürstin Wilhelmine Karoline. Sie wurde am 10. Juli 1747 in Kopenhagen, Schloss Christiansborg, als Tochter von König Friedrich V. von Dänemark und Norwegen und dessen erster Ehefrau Louise, einer Tochter von König Georg II. von Großbritannien geboren.
Am 1.9.1764, im Alter von 17 Jahren, heiratete sie in Kopenhagen ihren Cousin, Erbprinz Wilhelm von Hessen und Graf von Hanau (ab 1785 Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel und 1803 Kurfürst Wilhelm I. von Hessen-Kassel). Das Paar hielt im Oktober 1764 Einzug in Hanau. Die Ehe war arrangiert und galt als unglücklich. Die sog. Franzosenzeit von 1806-1813 verbrachten beide getrennt im Exil: Wilhelm mit seiner Mätresse von Schlotheim in Schleswig und Prag, Karoline bei ihrer jüngeren Tochter Karoline Amalie von Sachsen-Gotha. Nach der Rückkehr bezog die Kurfürstin das Philippsthal´sche Palais in Kassel.
Ihr in Hanau geborener Sohn Wilhelm, eines von vier Kindern, regierte als Wilhelm II. von Hessen-Kassel 1821 bis 1847. Wilhelmine Karoline lebte sehr zurückgezogen, war im Volk durch ihre Wohltätigkeit beliebt, förderte u. a. einen Frauenverein in Kassel und das Theater. Sie starb am 14. Januar 1820 in Kassel und ist auf dem dortigen Lutherfriedhof in einem Mausoleum beigesetzt.
In Hanau erinnert an die „Landesmutter“ die Karolinenstraße an der Rosenau und ihr Porträt im Historischen Museum Schloss Philippsruhe. Es stammt aus unbekannter Hand um 1770, als sie noch Erbprinzessin von Hessen-Kassel war. Das Gemälde ist im Salon der Landgräfin Anna in der Beletage im ersten Stock zu besichtigen.