Klaus Stuttmannn zählt zu den renommiertesten tagespolitischen Karikaturisten. Seine visuellen Kommentare zum aktuellen Weltgeschehen sind aus der deutschen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Der Journalist und Schriftsteller Axel Hacke beschrieb es 2012 treffend: „Ginge morgen die Welt unter, ich würde übermorgen in der Zeitung nach dem Bild von ihm dazu suchen.“
Seine Karikaturen sind gut erkennbar am markanten Stuttmann-Strich, der so leichtfüßig erscheint und hinter dem ein genaues Studium der Porträtierten steckt. Dabei geht es nicht nur um Äußerlichkeiten, sondern auch um ihr Wesen und ihre Eigenheiten. Feste Vorlagen für Stuttmanns Figuren gibt es nicht – das schafft Raum für ihre Entwicklung. Immer aber gilt der Grundsatz, der so wesentlich für die Karikatur ist: Binnen Sekunden muss sich den Betrachtenden erschließen, um wen und um welche Situation es sich handelt.
Stuttmann selbst sieht den Beruf des Karikaturisten als eine Mischung aus journalistischer und künstlerischer Tätigkeit an, dadurch sind die Themen seiner Arbeiten so vielfältig wie die dominierenden tagesaktuellen Schlagzeilen. Routiniert studiert er diese, wählt einen oder gar mehrere Schwerpunkte und setzt letztlich seine Idee in feinen Strichen und pointierten Worten um. Selbst komplizierteste Sachverhalte seziert Stuttmann mithilfe seines Wissens sowie seiner Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis.
Seine zeichnerischen Fähigkeiten sind besonders bemerkenswert, da Stuttmann in diesem Metier Autodidakt ist. Jedoch fing er früh mit dem Lernen an, da er bereits als Zehnjähriger großflächig auf den Tapeten der elterlichen Wohnung zeichnete. Anfänglich schwarz-weiß gehalten, begann er in den 2000er Jahren seine Karikaturen zu kolorieren. Mittlerweile arbeitet Stuttmann seit über 20 Jahren ausschließlich digital auf dem Tablet, seinem treuen Begleiter. Im Laufe seiner Künstlerkarriere kamen bisher über 15.000 Zeichnungen zusammen.
Die Ausstellung anlässlich der Verleihung des 5. Ludwig Emil Grimm-Preises der Stadt Hanau setzt mit rund 90 Werken ihr Hauptaugenmerk auf Stuttmanns Themenvielfalt, Tagesaktualität und Vergleiche von früher zu heute.
© Klaus Stuttmann
Die Ausstellung wurde mit Förderung der Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau in Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt realisiert.
Der Ludwig Emil Grimm-Preis wird seit 2012, dem 222. Geburtstag von Ludwig Emil Grimm, alle drei Jahre in Erinnerung an den sog. „Malerbruder“ von Jacob und Wilhelm Grimm verliehen.
BEGLEITPROGRAMM
Das Programm zur Ausstellung finden Sie hier.
bis 2.3.2025, dienstags bis sonntags 11–18 Uhr
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